Zwei Use Cases, an denen WhatsApp, Facebook & Co scheitern
Use Case 1: Wochenendausflug mit Freunden teilen
Du verbringst das Wochenende in München und möchtest deinen Freunden zuhause ein paar Fotos vom Marienplatz, der Allianz-Arena und dem Olympiaturm schicken. Du könntest die Fotos auf Facebook, Instagram oder Google+ teilen. Jene deiner Freunde, die diese sozialen Netzwerke selten nutzen, könnten diese Fotos verpassen weil der Newsfeed in der Zwischenzeit von anderen Neuigkeiten überschwemmt wurde. Du könntest deine Fotos deinen Freunden per WhatsApp schicken - vielleicht existiert sogar schon eine passende Gruppe. Aber einerseits werden deine Freunde mit mehreren Benachrichtigungen belästigt, andererseits fühlen sie sich vielleicht dazu verpflichtet, auf deine Fotos mit Kommentaren zu reagieren. Der Abend im Hofbräuhaus wird so schnell zum Message-Marathon.
Use Case 2: Weihnachtswünsche und einen Jahresrückblick an Bekannte schicken
Du möchtest entfernten Bekannten (ehemalige ArbeitskollegInnen, entfernte Familienmitglieder, etc.) ein frohes Fest wünschen und sie wissen lassen, was im vergangenen Jahr bei dir passiert ist. Was du zu sagen hast sprengt den Rahmen der durchschnittlichen WhatsApp-Nachricht, und Facebook und Google+ sind dir zu öffentlich - zudem besteht das große Risiko, dass deine Bekannten die Nachricht aus den im letzten Use Case genannten Gründen gar nicht bekommen.
Detailbeschreibung
Um diese Use Cases abzudecken, bietet das App verschiedene Features, die über die Spezifikationen der derzeit verfügbaren Messaging-Apps hinausgehen. Zur besseren Übersicht sind die neuartigen Features (wie zum Beispiel Nachrichtentypen, Gruppenrollen und Gruppeneinstellungen) fett markiert.Darstellung
Die Darstellung ähnelt WhatsApp bzw. den Abos von Youtube: Der Startbildschirm listet die Gruppen auf, in denen man Mitglied ist und gibt mit einer Zahl neben dem Gruppennamen die Anzahl der neuen Nachrichten in der Gruppe an. Bei Touch auf den Gruppennamen kommt man zum Gruppenchat, der wieder WhatsApp ähnelt. Ein wesentlicher Unterschied sind zwei neue Nachrichtentypen (Stories und Textnachrichten im eReader-Stil, siehe unten), die im Gruppenchat nur kompakt als Überschrift angezeigt werden. Alle Nachrichten haben außerdem eine Fußzeile mit der Anzahl von Likes bzw. Kommentaren (siehe unten). Das App hat außerdem ein Webinterface welches vor allem für das Verfassen längerer Nachrichten hilfreich ist.Gruppenrollen
Neben dem Gruppenadministrator und dem Gruppenmitglied, die es auch in WhatsApp und anderen Messaging-Gruppen gibt, gibt es auch Leser, also eine rein passive Gruppenrolle.- Gruppenadministrator: Legt die Gruppeneinstellungen fest; lädt Mitglieder in die Gruppe ein und teilt ihnen Gruppenrollen zu
- Gruppenmitglied: Teilt Nachrichten mit anderen Gruppenmitgliedern bzw. kommentiert und liked Nachrichten anderer Gruppenmitglieder
- Leser: Passive Teilnahme; kann ggf. Nachrichten lesen, kommentieren und liken, aber keine neuen Nachrichten teilen
Nachrichtentypen
Das App erlaubt neben Textnachrichten im Sprechblasenstil natürlich auch das Teilen von Fotos, Videos, Dokumenten und Internetlinks. Ein besonderes Feature sind Textnachrichten im eReader-Stil. Dieser Nachrichtentypus ist für lange Textnachrichten ausgelegt und ermöglicht ein angenehmes Lesen durch Umblättern statt Scrollen. Außerdem gibt es Stories, also Nachrichten, die über einen längeren Zeitraum geschrieben werden und mit Fotos oder Videos versehen sind. Stories werden vom Gruppenmitglied wie normale Nachrichten geschrieben und abgeschickt, erreichen die anderen Gruppenteilnehmer aber nicht sofort. Erst wenn die Story als abgeschlossen markiert wurde, erscheinen alle kumulierten Nachrichten im Gruppenchat.Auf Nachrichten kann auf dreierlei Art reagiert werden: Einerseits durch eine neue Nachricht -- ganz im Stile von WhatsApp. Andererseits können Nachrichten kommentiert und geliked werden -- ganz im Stile von Social Networks wie Facebook oder Google+.
Gruppeneinstellungen
Die Gruppeneinstellungen werden vom Gruppenadministrator festgelegt. Sie regeln unter anderem- Welche Nachrichtentypen dürfen in der Gruppe verwendet werden?
- Gibt es Mindestgrößen für Stories bzw. Textnachrichten im eReader-Stil?
- Welche Nachrichtentypen führen zu Push-Benachrichtigungen (es sei denn, das Gruppenmitglied hat Push-Benachrichtigungen für diese Gruppe deaktiviert)?
- Wie darf auf Nachrichten reagiert werden? Sind Kommentare erlaubt? Gibt es die Möglichkeit zu liken?
Individuelle Einstellungen
Ferner gibt es Einstellungen, die jeder Nutzer für sich selbst festlegen kann. Dazu gehört unter anderem die Deaktivierung von Push-Benachrichtigungen und natürlich die Schriftgröße von Textnachrichten im eReader-Format. Außerdem kann jeder Nutzer entscheiden, wer Kommentare auf Nachrichten sehen kann: Alle Mitglieder einer Gruppe, oder nur der Verfasser der Nachricht. Die Reihenfolge der Gruppenliste ist ebenfalls anpassbar. So können die Gruppen nach der Anzahl oder Aktualität ungelesener Nachrichten, nach der Rolle des Nutzers in der jeweiligen Gruppe oder nach einer selbst gewählten Priorisierung geordnet sein. Nutzer können ferner entscheiden, wie sie in Gruppen hinzugefügt werden wollen: Hinzufügen ohne Bestätigung, Hinzufügen mit Bestätigung durch Nachricht oder Hinzufügen durch persönlichen Kontakt (z.B. über NFC-Transfer oder Fotografieren eines QR-Codes am Bildschirm des Gruppenadministrators). Diese Einstellungen sind für jede Gruppenrolle, die dem Nutzer zugeteilt werden soll, und für ausgewählte einladende Personen separat möglich. So erlaube ich zum Beispiel vertrauten Kontakten, mich zu jeder Gruppe als Leser hinzuzufügen, in der sie Gruppenadministrator sind; als Gruppenadministrator möchte ich nur hinzugefügt werden, wenn ich andere Gruppenadministratoren der selben Gruppe persönlich treffe.Zurück zu den Use Cases
Use Case 1: Wochenendausflug mit Freunden teilen
Als Gruppenadministrator legst du eine Gruppe mit deinen Freunden als Gruppenmitgliedern an. Du erlaubst nur den Nachrichtentypus Stories und verbietest Kommentare - liken ist erlaubt. Die Push-Benachrichtigung ist aktiviert.
Im Laufe des Wochenendes schickst du mehrere Fotos an diese Gruppe. Deine Freunde bekommen am Sonntagabend die Benachrichtigung, dass du eine Story geteilt hast. Sie haben die Möglichkeit, die Fotos anzuschauen und zu liken, aber die Gruppeneinstellung verbietet Kommentare. Niemand ist verpflichtet, dir zu antworten -- wer es dennoch will, findet sicher einen Weg dazu (z.B. eine Direktnachricht oder SMS).
Use Case 2: Weihnachtswünsche und einen Jahresrückblick an Bekannte schicken
Als Gruppenadministrator legst du eine Gruppe mit deinem Bekanntenkreis als Lesern an. Du deaktivierst die Push-Benachrichtigung, erlaubst aber Kommentare.
Du schreibst im Webinterface deine Nachricht und schickst sie als Textnachricht im eReader-Stil an die Gruppe. Deine Leser sehen beim nächsten Öffnen der App einen roten Punkt vor dem Gruppennamen am Hauptbildschirm. Wenn sie die Nachricht öffnen, sehen sie keine scrollbare Nachricht, sondern eine Anzeige im eReader-Format: Durch Berühren des Bildschirms wird die Seite umgeblättert. Da die Option von dir aktiviert wurde, können deine Bekannten deine Nachricht kommentieren. Sie können dabei selbst entscheiden, ob alle Leser oder nur du das Kommentar sehen können.